Kann man das Erlebte vergessen oder Verarbeiten? Ist ein Leben wie vor dem Sternenkind möglich? Hilft einem die Familie dabei das erlebte zu verarbeiten?
Das sind viele Fragen die sich unsichtbare Eltern stellen. Kann man die Geburt oder sein Kind vergessen? Da zu sage ich nein. Nein Ich kann es nicht vergessen. Aber man kann es mit Professioneller Hilfe versuchen zu verarbeiten. So das es normaler wird. Aber was ist normal. Dean Pascals Geburt ist jetzt schon über 1 1/2 Jahre her. Trotzdem denke ich sehr viel an meinen Sohn. Seit dem Leonie Chiara in unser leben gepurzelt ist sind die Gedanken auch nicht weniger geworden. Sie sind nur etwas leichter geworden. Weder die Geburt unseres Sohnes noch unseren Sohn kann ich vergessen. Ich will ihn auch nicht vergessen. Ich habe mir ca. 2 Monate nach dem Tot von Dean Pascal ein Tattoo stechen lassen. Es ist auf dem Linken Unterarm. Da drauf zusehen ist eine In Flügeln eingefasste Taschenuhr Mit der Geburtszeit und der zeit wann er erfolgreich Reanimiert wurde und seinem Name mit seinem Geburtstag. Ich bin froh so eine sichtbare Erinnerung an meinem Sohn zu haben. Das Leben mir mit einem Sternenkind ist ganz anders. In den ersten Wochen und Monaten versucht man zu überleben und für sich und seinen Partner da zu sein. Ich habe fast 5 Monate gebraucht um wieder klar zu kommen, um wieder einiger Maßen normal zu denken. Auch jetzt noch habe ich Probleme damit Kranke Kinder zu Betreuen. Leonie musste nach noch nicht mal einer Woche zuhause zurück ins Krankenhaus. Weil sie nicht zugenommen hat. Laut Krankenhaus war es nur ein Bedienerfehler. Auf der Station wo sie lag waren nur Kinder die unter einem Jahr waren. Durch die Aktuelle Lage mit Corona (SARS-CoV-2) haben wir zum glück davon nicht viel mitbekommen. Familie ist ein ganz wichtiger punkt um das erlebte zu verarbeiten. Mit Familie meine ich aber nur den Partner. Alle anderen verstehen es nicht was man Erlebt hat. Es kommen immer wieder die gleichen Antworten von seinen Eltern. Mein Tipp holt euch Hilfe von Trauma Spezialisten. Sucht nach Selbst Hilfe Gruppen. Ermutigt eure Frauen einen Rückbildungskurs zu besuchen der Extra für Mütter ist die Ihr Kind verloren haben. Auch wir Männer lernen da andere Männer kennen die eins gemeinsam haben. Sie haben ihr Kind verloren! Ich habe bei dem Rückbildungskurs einen Unsichtbaren Vater kennen gelernt, mit dem ich immer noch Kontakt habe. Wir tauschen uns auch heute , 1 1/2 Jahre später, immer noch aus. Wir haben zusammen geweint, gelacht und wir waren unterschiedlicher Meinung. Aber wir haben uns gegenseitig zugehört und uns so geholfen das Erlebte ein bisschen erträglicher zu bekommen. Nimmt euch die Zeit die ihr braucht. lasst euch Zeit. Kommt erst in euren Privaten Alltag wieder rein. Erst dann könnt ihr im Beruf wieder 112 % geben. Leider gibt es immer noch Männer die meinen sie brauchen nicht zu trauern. Trauern tun auch diese Männer, nur vielleicht anders als Andere. Auch wir Männer dürfen weinen. Weinen tut gut und erleichtert das ganze. Nach dem Tot meines Sohnes war ich mehrere Wochen nicht in der Lage Auto zu fahren. Ich war die meiste Zeit mit den Gedanken bei meinem Sohn. Auch nach der Geburt unserer Tochter habe ich wieder Probleme gehabt mich auf eine Sache zu Konzentrieren. Erst recht als sie im Krankenhaus war. Jetzt ist unsere Kleine 4 Wochen alt und ich kann mich wieder auf eine Sache Konzentrieren.
Bitte vergesst nie wenn ihr ein Kind verloren habt: Ihr seit nicht alleine. Wir sind über all. Man sieht uns nur nicht.