Trigger Warnung: hier erzähle ich über unser Sternenkind Dean Pascal von seiner Geburt bis zu seinem tot. Der Text ist sehr Detailreich geschrieben.
Dean Pascal
Am 20.12.2018 bin ich auf einem Krankentransportwagen eingesetzt wurden um eine Nachtschicht zu fahren. Am 21.12.18 sollte die Nachtschicht enden und zwar um 7 Uhr. Gegen 4 Uhr habe ich noch eine Alarmierung bekommen. gegen 4:40 Uhr war ich am Zielort und in der Nähe der Wache und meine Frau rief mich an und meinte komm nach Hause die Wehen haben angefangen. Also schnell aber Professionell den Patienten übergeben und ab zur Wache. Schnell den KTW in der Halle abgestellt und noch schneller nach Hause. Meine Frau war fertig zur Abreise ins Krankenhaus nur der Hund (Fiete) musste noch mal eben schnell vor die Tür, was ich selbst verständlich übernommen habe. Danach Kliniktasche und Frau ins Auto. Wir kamen so gegen 6:15 Uhr im Krankenhaus an. Naja der Kreissaal noch halb am schlafen, genau so die Hebammen und Ärzte. Meine Frau wurde dann ans CTG gehangen. Auf dem CTG habe ich nicht viel erkannt. Außer das der Herzschlag unseres ungeborenen Sohnes immer langsamer wurde. Auf einmal kam eine Ärztin in den Raum zu erst recht langsam (sie sah noch sehr verschlafen aus) aber dann kam vom CTG Warngepiepe und die Ärztin wurde sehr schnell (ich habe gesehen wie sie von Halbschlaf auf wach in 0,2 sec war) relativ schnell stand fest das unser Sohn jetzt zur Welt kommt aber nicht auf normalen weg, sondern per Notsectio. Die Ärztin hat um 6:34 Uhr entschieden das Dean Pascal jetzt raus muss und um 6:43 war er auf der Welt.
Die Hebamme hat die anderen Ärzte alarmiert per Melder und dann ging es los meine Frau vorzubereiten. Als es drum ging eine Infusion vorzubereiten habe ich dies übernommen, weil so was verlernt man nicht erst recht wen es um seine eigene Frau geht. Sekunden später wurde meine Frau aus dem Kreissaal geführt und in den Kreissaal OP gebracht. Als meine Frau aus dem Raum war fingen für mich quälende Stunden an. Gegen 7:05 Uhr habe ich ein kurzes Baby Geschrei gehört. Das schreien hat aber kein anderer gehört. Gegen 8 Uhr wurde ich dann informiert das es meiner Frau gut geht, meinem Sohn ging es nicht so gut. Kurze Zeit später wurde ich dann zum Gespräch gebeten. Ich bin dann in den Baby Notfallraum gegangen. Da lag ein Baby auf dem Notfalltisch an ganz vielen Schläuchen. Der Arzt sagt mir das das Baby was da liegt mein Sohn sei und er mehrere Minuten Reanimiert wurde. Als das Wort Reanimiert gefallen ist wusste ich das das nicht gut ist und das die nächsten 24 Stunden entscheidend sind. Im Nachgang habe ich erfahren das Dean ca. 25 Minuten Reanimiert wurden. Ich habe dann auch im Nachgang mal gerechnet. 6:43 + 25 Minuten = Oh sch... das passt zu dem Baby Geschrei was ich gehört habe. Vielleicht war es Einbildung vielleicht auch nicht ich weiß es nicht. Mir wurde in dem Gespräch noch gesagt das mein Sohn in ein anderes Krankenhaus verlegt wird mit einer NEO. Ich habe dann noch ein Wunsch geäußert und dieser Wunsch wurde mir erfüllt. Gegen 8:30 Uhr habe ich gute Freunde noch angerufen und gebeten das sie vorbeikommen. Das hat gefühlt eine Ewigkeit gedauert. Ok 120 km fährt man auch nicht in 10 Minuten. Nach dem Anruf und einige Zigaretten später war dann auch ein Team von der aufnehmenden Klinik Vorort. Dean wurde noch weiter Stabilisiert. und gegen 10:30 Uhr war dann auch der BabyNAW Vorort. So gegen 11:00 Uhr war Dean soweit Transportfähig uns wurde von dem Team und der BabyNAW Besatzung zu meiner Frau gebracht, damit sie ihn auch noch mal sehen konnte. Danach wurde er zum BabyNAW gebracht. Ich habe Dean bis zur Abfahrt begleitet. Leider durfte ich nicht mitfahren. Also habe ich noch auf die Freunde gewartet und habe erst mal den beiden erklärt was passiert ist. So gegen 13:00 Uhr bin ich mit dem einen Freund auf die NEO gefahren. Da bekamen wir die Info das die Ärzte sich aktuell noch um unseren Sohn kümmern. Gegen 14:00 Uhr hat der Oberarzt dann bei mir angerufen das wir uns zum Gespräch treffen sollen.
Wir waren auch relativ schnell wieder zurück auf der NEO. In dem Gespräch ist uns gesagt worden das Dean wohl zu wenig Sauerstoff bekommen hat und das schon seit längerem. Aber sie wollen noch weitere Untersuchungen machen.
EEG und Sono vom Kopf haben schon nichts Gutes gezeigt. Was für Untersuchungen wollen sie jetzt noch machen. Es sollte ein cMRT werden. Das cMRT hat noch lange gedauert. Nach dem Gespräch wollte ich zurück zu meiner frau knapp auf der Hälfte habe ich mit der Freundin meiner Frau gesprochen die bei meiner Frau geblieben ist. Sie sagte mir das meine Frau in den nächsten Minuten verlegt werden soll. Also haben wir die Anfahrt zur Geburtsklinik abgebrochen und sind mal was essen gefahren. Großen Hunger hatte ich zwar nicht aber Nahrungsaufnahme muss ja sein. Nach der Nahrungsaufnahme sind wir zurück zur NEO gefahren und haben da am Kreissaal gewartet bis meine Frau endlich eingetroffen ist. par Minuten später haben wir einen Untersuchungsraum zugewiesen bekommen. Ich wollte gerade meiner Frau erzählen wie es Dean Pascal geht, da bekomme ich einen Anruf vom Oberarzt der NEO. Er sagte mir das das cMRT gelaufen ist. Ich fing sofort an zu weinen und habe das Gespräch an unseren Freund weiter gegeben der alles geklärt hat. es wurde eine schnelle Aufnahme Untersuchung gemacht. und da stand auch schon der Hausinterne Transport vor der Tür. Ich muss noch dazu sagen das unsere Freunde beide genauso auch meine Frau und ich im Rettungsdienst zu Hause sind und wissen genau wie was zu gehen hat. Nur die Kollegen vom Hausinternen Transport leider nicht. Wir haben uns dann alle eingemischt und unsere Freunde und ich haben dann meine Frau selber umgelagert und die Trage wieder in Rollposition gebracht. Dann ging es ganz schnell zur NEO wo wir schon erwartet wurden. Der Hausinterne Transport hat uns direkt in das Zimmer unseres Sohnes gebracht. Der Oberarzt kam recht schnell dazu und berichtete darüber was beim cMRT rausgekommen ist. Meine Frau und ich sollten uns entscheiden ob wir die Geräte abstellen möchten.
Da ist man frischgebackene Eltern und man muss entscheiden ob man sein Kind leben lässt oder ob es sterben wird. Meine Frau und ich haben uns dafür entschieden das Dean sich nicht weiter quälen soll. Wir konnten Dean noch Taufen lassen. Nach der Taufe haben wir uns von Dean verabschiedet und um 21:58 Uhr wurden die Geräte abgestellt. Dean war tot.
Nach mehreren Gesprächen haben wir erfahren das Dean so schwer erkrankt ist das er nie eine Change hatte zu überleben. Er hatte im Mutterleib schon zu wenig Sauerstoff bekommen.
Dean Pascal wurde 25.01.2019 im engsten Familien und Freundeskreis beigesetzt.
Anmerkung:
Ich Bedanke mich bei allen Ärzten, Hebammen und Schwestern die unseren Sohn, meine Frau und mich in dieser Zeit betreut und versorgt haben.
Ein ganz dickes DANKE geht an unsere Freunde die uns bis spät Nachts begleitet haben.
Der Text wurde aus der Sicht des werdenden Vaters geschrieben. Es war ein freudiges Ereignis das in einer Katastrophe geendet ist. Ich habe den Text knapp 2 Monate nach der Beerdigung geschrieben.